Am Donnerstag 29.7. trafen sich meine Gastschwester und eine Freundin von ihr und sie nahmen mich mit, um mir ein Bisschen mehr von Jicaral zu zeigen. Zuerst gingen wir zu einem Café und tranken einen Milchshake und dann liefen wir noch ein Wenig herum. Jicaral ist so klein, dass jeder jeden kennt, aber es hat trotzdem alles. Es hat einen Schuhladen, einen Supermarkt, eine Bank, Schulen und so weiter. Aber wenn mich Leute fragen wo ich wohne und ich den Namen meiner Gastfamilie sage, dann wissen die meisten direkt, wer das ist. Am Freitag ging ich mit meiner Gastmutter in die Schule, um mich dort anzumelden. Ich habe nicht viel verstanden, aber anscheinend hat die Schule vorher keine Ahnung gehabt, dass ich nach Jicaral komme. Das hat mich erstaunt, weil ich gedacht habe, dass man das alles im Voraus machen muss. Also die Anmeldung und alles. Aber ich konnte schon am Dienstag darauf in die Schule gehen. Das erzähle ich euch aber im nächsten Post. Wir kauften dann noch in verschiedenen Läden meine Uniform. Im einen Laden hatten sie nur die Hose, im anderen die Schuhe...
Am Samstagabend gingen wir dann in die Kirche. Es gibt hier immer am Samstag um 18 Uhr, am Sonntag um 10 Uhr und am Sonntag um 19 Uhr einen Gottesdienst. Man kann in einen davon gehen. Wir gingen aber in den am Samstag, da wir am Sonntag an den Strand gehen wollten. Ich bin vorher noch nie in einen Gottesdienst gegangen und darum war alles neu für mich. Ich habe fast nichts verstanden, aber es war trotzdem sehr spannend, alles zu beobachten. Alle Leute wussten immer, wann sie was sagen müssen -ausser ich natürlich. Nachher blieben meine Gastschwester und ich noch länger, da es ein Angebot für Jugendliche gab. Dort tanzten wir zu einem Lieb und sangen etwas in der Art von "Head and shoulders knees and toes" nur auf Spanisch. Die Leute dort waren alle etwa zwischen 15 und 25 Jahren alt und fühlten es richtig. Das fand ich witzig, da man in der Schweiz solche Dinge mit zweit- und drittklässlern macht. Nach dem Gottesdienst gingen wir noch Pizza essen und dann nach Hause.
Am nächsten Tag gingen wir dann endlich an den Strand. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, da ich seit langem nicht mehr an einem Strand gewesen bin. Es war kein Strand mit weissem Sand und strahlend blauem Meer, aber es war trotzdem sehr schön und besonders. Mit vielen Palmen und grossen Baumwurzeln. Der Strand hiess "Playa naranja", also "Orangener Strand". Wir hatten viele Snacks dabei und, was mich sehr erstaunte, eine grosse Box mit Eis. Die Leute hier trinken allgemein nur Getränke mit Eis oder im Kühlschrank gekühlte Getränke. Am besten beides! Die Flaschen hier sind auch viel grösser. Es sind meistens drei Liter Flaschen und zumindest meine Gastfamilie trinkt fast mehr Süssgetränke als Wasser. Wenn wir Zu Hause sind, dann hat es Wasser im K¨ühlschrank, da das Wasser aus dem Hahn viel zu warm ist, aber es hat auch fast immer irgendein Süssgetränk.
Im nächsten Post schreibe ich dann mehr zur Schule und erzähle von einem Besuch bei der Grossmutter. Bis dann!